Selten wird man aufgefordert mal so richtig zu meckern! Dabei weiß jeder, wie gut es tut sich einfach mal ungestört aufregen zu können, ohne gleich im Anschluss ein lautes „Aber!“ hören zu müssen. Diese Möglichkeit nutzen die ca. 30 jugendlichen Teilnehmer_innen der Zukunftswerkstatt.
Zum Thema „Trier ist noch nicht perfekt! Mach dich bemerkbar!“ sammelte die Gruppe alles, was junge Leute in ihrem Alltag stört oder was sogar ganz fehlt.
Im Anschluss folgte ein Wunschkonzert. Auch wenn es schwer fällt den Kopf frei zu bekommen von Bedenken, Realitäten oder physikalischen Grundgesetzen. Spinnen war erlaubt! Nichts undenkbar! Wie wäre der Idealzustand? Wie müsste es sein, damit es perfekt wäre?
Nach einer kurzen kreativen Mittagspause kehrte auch in der Zukunftswerkstatt nach und nach wieder die Realität ein. Und das bedeutete zuerst, dass Prioritäten gesetzt werden mussten. Jeder sollte für sich entscheiden: Welche Themen sind mir wirklich wichtig – was sollten wir als erstes angehen? Ein Klebepunkteplan entschied über die vier großen Themen, denen sich vier Kleingruppen nach der Pause annahmen:
1. Busverkehr
2. Freizeitmöglichkeiten
3. Radverkehr
4. Schule und Sport
Jede Gruppe gestaltete zu ihrem Thema ein Plakat mit Forderungen und Ideen und präsentierte ihre Arbeit im anschließenden Plenum allen anderen und den erwachsenen Gästen aus Politik und Stadtverwaltung, die sich mittlerweile eingefunden hatten.
Hier ein kleiner Einblick in einige Forderungen aus den einzelnen Themengruppen:
Busverkehr: Warum gibt es keine Kurzstreckentickets? Wieso müssen Jugendliche höhere Ticketpreise zahlen, obwohl sie noch zur Schule gehen?
Freizeit: Schön wären kostenlose und kurzweilige Aktionen, durch die die Innenstadt lebendiger und für junge Menschen attraktiver würde.
Radverkehr: Radwege kann es nicht genug geben. Für den Komfort: Pflastersteine durch Teer ersetzen! Und wie bringt man Autofahrern Rücksicht bei?
Schule: Saubere und renovierte Toiletten sind ein Muss! Eine Kleinigkeit, aber warum gibt es neuerdings nur noch Spiegelfolie? Außerdem: Wlan in allen Schulen wäre ein Traum!
Jeder Anlass bei dem Jugendliche und erwachsene Entscheidungsträger ist ein kleiner Schritt zu einer jugendgerechteren Stadt. Natürlich ist nicht alles (sofort) umsetzbar. Aber dafür zu sorgen, dass die Wünsche und Ideen nicht vergessen oder übergangen werden, ist ein wichtiger Schritt. Die Jugendparlamentarier_innen setzen sich in ihrer zweijährigen Amtszeit dafür ein und sind jederzeit Ansprechpartner für Vorschläge und Wünsche von Kindern und Jugendlichen. Denn irgendwie ist die Zukunftswerkstatt nie zu Ende und auf der Baustelle ist immer etwas zu tun…