Hinter den Kulissen: Austausch mit der Polizei


Klappe, die Dritte: Das Trierer Jugendparlament besucht die Polzei im Präsidium am Hauptbahnhof. Zwei Polizistenkollegen, einer davon der Leiter der Polizeistation, nahmen sich Zeit, um den Jugendlichen einige Fragen zu beantworten.

Vorab wurden ein paar generelle Fakten und Daten abgeharkt. Lübeck erklärt, dass man unterteile zwischen Kindern (bis 14 Jahre), Jugendlichen (14-18 Jahren) und Heranwachsenden (18-21 Jahren). Anfangs führt er aus, dass Straftaten nicht vermeidbar wären, ob durch Videoüberwachung, hohe Polizeipräsens oder gewisse politische Verordnungen. Das Polizeipräsidium in Trier, sei das Präsidium in RLP, was die geringste Kriminalität aufweisen würde. Die Stadt Trier hätte 8,5% höhere Aufklärungsquote als die durschnittliche Landesquote. Die Aufklärungsquote hält fest, wie oft ein Täter einer Straftat identifiziert werden konnte. 20% der Straftaten würden von unter 21-jährigen begangen werden, laut Lübeck. Man unterscheide zwischen Hellfeld und Dunkelfeld. Das Hellfeld erfasst die Straftaten, die angezeigt werden, das Dunkelfeld hingegen die, die nicht gemeldet werden (z.B. oft Graffitis).

Jugendliche seien oft von Straftaten wie Bedrohung, Beleidigung, Körperverletzung oder Diebstahl betroffen. Viele Straftaten finden in den Sozialen Medien statt. Der Polizist empfiehlt Eltern die Nutzung von internetfähigen Medien der Kinder zu kontrollieren und einzuschränken.

Im Vorhinein ließ das JuPa den Polizisten gesammelte Fragen zur Sicherheit im öffentlichen Raum zukommen, die beim Treffen geklärt wurden. Das JuPa wollte wissen, ob es Orte oder Gegenden gibt, bei denen es eine häufung von Straftaten vorliegt?

Lübeck stellt klar, dass es zu einer Häufung von Straftaten an Verkehrsknotenpunkten wie dem HBF und der Treveris kommt oder im Palastgarten, wobei die mediale Aufmerksamkeit über die Örtlichkeiten nicht immer die Realität darstellen würde.

Oftmals fühlen sich Jugendliche unsicher in der Stadt gerade bei Dunkelheit. Lübeck rät sich an bestimmten Orten nicht alleine aufzuhalten sondern nur als Gruppe. Man solle sichere Wege nutzen und sich trauen Fremde ggf. um Hilfe zu bitten. Wenn niemand in Sichtweite ist könne man jemanden anrufen und erzählen wo man sich befindet. Man dürfe sich auch in der Not wehren. Hier müsse allerdings die Verhältnismäßigkeit stimmen. Jede Situation sei individuell und es gäbe keine allgemeingültige Lösung.

Die Frage, ab wann man die Polizei einschalten soll, kam auf. Wenn man verfolgt wird, angepöbelt und etwas hinterhergerufen bekommt? Die Polizisten stellen klar: Lieber einmal mehr anrufen, die Schwelle sollte nicht zu hoch gesetzt sein.

Öfter schon beschäftigte sich das Jupa mit der Idee von Notrufsäulen. Nun wollten die Jugendlichen wissen, ob das Konzept auch in der Stadt Trier umsetzbar wäre. Emmerich und Lübeck müssen klar verneinen. Die Gefahr von Missbrauch wäre hoch, finanziell und technische Umsetzung komliziert bis unmöglich. Außerdem hätte fast jeder ein Handy an sich mit dem die 110, auch ohne Guthaben, wählbar ist.

Die Jugendlichen wollten wissen, ob man Pfefferspray mit sich tragen darf und es in Notsituationen erlaubt ist dieses auch zu verwenden. Lübeck stellt klar, dass ausschließlich Tierabwehrspray erlaubt ist. Außerdem sollte man vorher das Verwenden üben, oft sei die Anwendung nicht so leicht wie gedacht und man schadet sich im schlimmsten Fall selbst. Die Polizei spricht keine Empfehlung für Passivwaffen aus. Gerade Messer sollte man nicht mit sich tragen aus Selbstschutzgründen. Somit kann einen selbst eine Anzeige erwarten, aufgrund des Mitführens einer Waffe.

Ein JuPa Mitglied fragte ob es Veränderungen seit der Cannabis-Legalisierung gegeben hätte. Es wurde ausgeführt, dass sich das Konsumverhalten nicht verändert hätte nur die Strafbarkeit.

Die Polizisten stellten ein Präventionsprogramm namens „Sounds Wrong“ vor. Es richtet sich an Schulen, Lehrer und Schüler:innen. Hier können anrüchige, unangebrachte Kommentare gemeldet werden. Da Kriminalität immer häufiger im Natz stattfindet, sind die Präventionsprogramme ebenso online konzipiert.

Zum Abschluss wurde das JuPa durch das Polizeipräsidium geführt.